
Ärztliche Osteopathie in der HNO-Heilkunde
Die besondere Betrachtung und Anwendung der ärztlichen Osteopathie in der HNO-Heilkunde ist eine Ergänzung und eine Erweiterung zur HNO-Standardmedizin und schulmedizinischen HNO-Diagnostik und ihrer therapeutischen Verfahren (komplementäre Medizin).
Häufig werde Patienten in der HNO-Heilkunde mit spezifischen, nicht selten jahrelangen Beschwerdemustern gesehen, für die HNO-Standardmedizin keine ausreichend erklärende Ursachen und damit keine zufriedenstellenden Antworten und Behandlungen für die Patienten findet. Dazu gehören insbesondere: allgemeine wiederkehrende Hörstörungen (auch subjektive Hörminderungen), subjektiv wahrgenommende und immer wiederkehrende:
- Hörstürze
- Tinnitus
- Ohrgeräusche
- Schwindel
- Kopf und Gesichtsschmerzen (Migräne)
- Nackenschmerzen („Handy-Nacken“ / „Whatsapp-Disease“)
- Heiserkeit und Schluckbeschwerden. Insbesondere auch Funktionsstörungen in den Kiefergelenken (craniomandibuläre Dysfunktion, CMD)
Dabei können zum einen nicht mehr korrekt funktionsfähige Kiefergelenke (durch Trauma, Zähneknirschen, Fehlbiß etc) Beschwerden in der Region der Lendenwirbelsäule und des Beckenrings verursachen. Demgegenüber kann auch eine Fehlstellung in der Wirbelsäule zu einer craniomandibulären Dysfunktion (Funktionsstörung der Kiefergelenke) und andere Symotome führen.
Es gehört alles zusammen.
Die standardmedizinische HNO-Heilkunde schließt im ersten Schritt eine Erkrankung aus. Findet sich keine Erkrankung, wird dann die funktionelle Ursache für die Beschwerdewahrnehmung im Kopf- und Halsbereich (Funktionsstörung) in der allgemeinen Biomechanik des Gesamtkörpers (Gelenke, Muskulatur, Faszien, Organsysteme) gesucht und osteopathisch behandelt. Die Diagnose ist hier folglich nicht: Erkrankung – die Diagnose ist: Funktionsstörung. Die Therapie ist demnach funktionell und folgt keinem festgelegten Algorithmus oder einem fixiertem „Kochrezept“. Die Beschwerden können ein oder viele unterschiedliche Funktionsstörungen zur Ursache haben – diese gilt es nach ihrer Wichtigkeit zu ordnen, zu hierarchisieren. Betrachtet man die zusammenhängenden, sich immer anatomisch gegenseitig beeinflussenden, Körperstrukturen sehr stark vereinfacht, wie eine sich immer glätten wollende Tischdecke im dreidimensionalen Raum, können beispielsweise Störungen im weit entfernten unteren Anteil unseres Bewegungsapparates Funktionsstörungen in der HNO-Region zeigen. Diese häufig im medizinischen Sinne harmlosen Störungen sind dennoch im Besonderen beunruhigend, weil sie im Kopfbereich wahrgenommen werden und uns damit natürlich „sehr nah“ sind und Ängste auslösen können. Die Osteopathische Medizin vertritt ein eigenständiges medizinisches Konzept, das auf eine ganzheitliche Gesundheit und nicht allein auf die Erkrankung ausgerichtet ist. Die Osteopathische Medizin und ihre Philosophie sieht den Menschen und seine Systeme immer als Einheit von Körper, Seele und Geist. Sie stärkt die Fähigkeiten des Patienten, seine Gesundheit im Sinne der Salutogenese wiederherzustellen und zu erhalten – sie ist damit auch Präventivmedizin.
Die Osteopathische Medizin beinhaltet eine umfassende schmerzfreie manuelle Diagnostik und Therapie im Bewegungssystem des Körpers, in den inneren Organen sowie im peripheren und vegetativen Nervensystem.
Im Zentrum der Therapie steht nicht die Behandlung einer Krankheit an sich, sondern immer die individuelle Situation des Patienten.
Im Mittelpunkt steht, die Selbstheilungskräfte des Patienten zu stärken. Dieser innovative Behandlungsansatz kann bei Bedarf in einer besonderen Kooperation unterstützt werden durch eine erweiterte Ganzheitliche Psychologie zum Beispiel im Sinne eines Coachings zur Belastungsreduktion des Geistes und damit des Körpers. Ansprechpartner: Herr Tkacz
Osteopathie bei Tinnitus
Ein Tinnitus äußert sich als kurzes, wiederkehrendes oder dauerhaftes Geräusch mit hoher bis tiefe Frequenz in einem Ohr, in beiden Ohren oder mitten im Kopf. Ein vorübergehendes oder ein permanentes Ohrgeräusch ist ein häufiges Symptom in unserer Leistungsgesellschaft.
Wichtig ist: es handelt sich um ein Symptom und nicht um eine Diagnose.
Es gilt die Ursache für das Ohrgeräusch zu finden oder wenigstens einzugrenzen und schwerwiegendere Ursachen auszuschließen. Anders formuliert: die Diagnose, die mit dem Symptom Tinnitus einhergehen kann, zu finden oder einzugrenzen.
Die genaue Ursache für einen Tinnitus gehört also in jedem Fall HNO-ärztlich abgeklärt, denn das Ohrgeräusch kann zum Beispiel auch Ausdruck einer Erkrankung des Ohres, der Hörbahn oder von hirnzuführenden Blutgefäßen sein. Außerdem auch als Symptom von Funktionsstörungen der Ohrtrompete oder von Tumoren im Mittelohr. Ein Auftreten ist auch im Zuge einer Mittelohr- und Innenohrschwerhörigkeit (Hörsturz, Morbus Menière, Mittelohrentzündung, Otosklerose etc.), viraler und bakterieller Infekte sowie rheumatologischer Erkrankungen des Innenohres denkbar. Man unterscheidet zwischen einem subjektiven Tinnitus, der nur für den betroffenen Patienten wahrnehmbar ist und einem selteneren objektiven Tinnitus, der auch von außen hörbar sein kann.
In der Therapie des Ohrgeräusches stehen dann unterschiedliche Behandlungsansätze zur Verfügung. Neben der HNO-standardmedizinischen Therapie in einer HNO-Praxis kann ich Ihnen in meiner Praxis für Osteopathie und Orthopädie auch komplementär-medizinische Therapieansätze der Osteopathischen Medizin und der myofaszialen Akupunktur anbieten.
Osteopathie bei Schwindel
Für eine Schwindelsymptomatik gilt prinzipiell das oben für den Tinnitus beschriebene diagnostische Vorgehen. Es sollte zunächst in einer HNO Praxis eine umfangreiche Schwindeldiagnostik zum Ausschluss seltener schwerwiegender Schwindelursachen erfolgen.
Eine Funktionsstörung insbesondere im Bereich der Kopfgekenke, der Halswirbelsäule und der Kiefergelenke (auch craniomandibuläre Dysfunktion, CMD) kann eine wichtige Ursache für eine Schwindelsymptomatik (Drehschwindel, Schwankschwindel, plötzliches „Andrehen“) sein. Eine osteopathische Behandlung mit begleitender Akupunktur, kann sehr hilfreich sein.
Osteopathie und Funktionelle Kopfschmerzen
Für das Symptom Kopfschmerz gilt auch prinzipiell das in diesem Fenster beschriebene Vorgehen für Tinnitus und Schwindel:
Nach Ausschluss organischer Ursachen durch einen HNO-Arzt, Neurologen und Internisten erfolgt eine funktionelle Betrachtung der Symptome.
Häufig findet sich dann bei der osteopathischen Befunderhebung ein atypischer Gesichtsschmerz oder ein atypischer Kopfschmerz („Migräne“ / „Spannungskopfschmerz“) aufgrund einer Schmerzausstrahlung aus umgebenden myofaszialen Strukturen („referred pain“) in den Kopf- und Gesichtsbereich. Die Behandlung ist dann osteopathisch, bei Bedarf flankiert durch eine Akupunktur. Auch ist eine Akupunktur zur Migräneprophylaxe oder zur Abmilderung der Symptomatik bei Kopfschmerzen sehr hilfreich.
Praxis für Ärztliche Osteopathie und Orthopädie
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Tomasz Tkacz
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